Budget Multiroom Audio Setup mit Max2Play – Die Küche

Budget Multiroom Audio Setup mit Max2Play – Die Küche

Jetzt, da die Einrichtung des Wohnzimmers fertig ist, widmen wir uns der Ausstattung der Küche mit einem Raspberry Pi und einer Amp-Soundkarte. In diesem Artikel erfährst du, wie du ein solches Max2Play-Bundle aufbaust und an deine Audiogeräte anschließt. Außerdem zeige ich dir, wie du den Squeezebox Server einrichtest und Netzwerkspeicher oder Bluetooth-Geräte als Medienquellen nutzt.

Küche

Die Wahl für die Küche fiel auf eine Verstärker-Soundkarte zum Betreiben von Passiv-Lautsprechern. Allerdings wäre hier auch die Nutzung einer DAC (Digital-Analog-Wandler) Soundkarte denkbar. Gleichermaßen eignet sich eine Verstärker-Soundkarte auch für andere Räume – je nach vorhandener Hardware und Anwendungsvorstellungen. Im Gegensatz zu Aktivboxen (denen bereits ein Verstärker innewohnt) bekommen Passivboxen sowohl das Audiosignal als auch den Strom von einem externen Verstärker. Angeschlossen werden sie über zwei Kabeladern (Plus- und Minuspol), die man lediglich in die vorgesehenen Anschlussbuchsen klemmen muss.

Ich habe mich hier speziell für die HiFiBerry AMP2 Soundkarte entschieden, da sie bis zu 60 Watt Ausgangsleistung bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis liefert. Im Bundle ist die Soundkarte bei Max2Play schon ab 139,99€ zu haben.

Um herauszufinden, welche Soundkarte am besten zu deinem Setup passt, kannst du den Max2Play Multiroom Audio Konfigurator oder die Soundkarten Vergleichstabellen nutzen.

Zeit für den ersten Schritt! Hier bauen wir das HiFiBerry AMP2 Bundle auf und schließen es an die Passiv-Lautsprecher an.

Wie man das Bundle aufbaut

1. Auspacken

Im Bundle enthalten sind folgende Teile:

  • Raspberry Pi 3B
  • HiFiBerry AMP2 Soundkarte samt Befestigungsmaterial (Schrauben etc.)
  • Gehäuse
  • Netzteil für die Stromversorgung
  • microSD-Karte mit vorinstalliertem Max2Play Image

2. Ran ans Werk!

Zunächst musst du die 4 Plastikabstandhalter durch die vorgegebenen Löcher des AMP2 führen und mit den Muttern von der anderen Seite fixieren, wie hier im Bild dargestellt.

3. Karten zusammenstecken

Nun kannst du die Soundkarte auf den Raspberry Pi stecken. Dafür sind die sogenannten GPIO-Pins gedacht. Das sind 20 kleine Pin-Paare, die für die Übertragung von Daten zwischen Soundkarte und Pi sorgen. Am besten hältst du Pi und Soundkarte wie ich hier im Bild und drückst die Karte vorsichtig runter, bis die Abstandhalter fest auf dem Pi sitzen. Danach müssen nur noch die restlichen Schrauben von unten durch die Löcher des Pis in die Abstandhalter geschraubt werden.

Stecke jetzt die Max2Play SD-Karte in den entsprechenden Slot. Falls du keine SD-Karte mit vorinstalliertem Max2Play Image (= Speicherabbild) erworben hast, kannst du hier nachlesen, wie du das Image selbst auf eine SD-Karte brennst.

4. Das Gehäuse

Klebe zunächst die Gummifüße auf die 4 vorgegebenen Vertiefungen auf der Unterseite des Gehäuses. Klicke dann beide Plastikstücke aus der Aussparung für die Anschlüsse des Amps. Nimm nun den Raspberry Pi samt Soundkarte und stecke als erstes die Seite des Pis in das Gehäuse, auf der sich der HDMI-Port befindet. Die Aussparungen des Gehäuses sollten genau zu den Anschlüssen des Pi passen. Danach kannst du die andere Seite herunterdrücken, woraufhin sie einrasten sollte. Orientiere dich dabei an der Beschriftung („Insert“ für Einsetzen & „Snap“ für Schnappen) im Gehäuse.

Nun kannst du mit dem Anschluss der Lautsprecherkabel beginnen. Schraube dazu die Kabelklemmen am Amp, wie im Bild zu sehen, mithilfe eines Schlitzschraubenziehers auf und führe die Kabelenden hinein. Schraube die Klemmen dann wieder fest, um den Kontakt herzustellen. Jetzt kannst du den Gehäusedeckel aufstecken.

5. Anschlüsse

Dein Max2Play-Gerät ist fertig aufgebaut! Bevor du es an den Strom anschließt und somit hochfährst, musst du den Pi nur noch mit dem Internet verbinden. Verwende dabei am besten ein LAN-Kabel. Du kannst den Pi aber auch über WLAN ins Heimnetz integrieren. Nutze dazu beim Hochfahren des Pis die WPS-Funktion deines Routers oder die automatische Access-Point-Funktion des Raspberry Pis.

Nach dem Hochfahren und erfolgloser WPS-Suche wechselt der Pi dank Max2Play automatisch in den Access Point Modus, sodass du dein Gerät einfach per WLAN-Suche deines Smartphones (oder anderen WiFI-Geräten) finden kannst. Das Passwort ist dabei standardmäßig „mypasscode“. Bei erfolgreicher Verbindung solltest du die notwendigen Einstellungen in der Weboberfläche vornehmen, um dein Gerät mit dem Internet verbinden zu können.

Nun zeige ich dir, wie du den Squeezebox Server einrichtest, deine Player steuerst und synchronisierst.

Squeezebox Server und Multriroom Audio

1. Die Voraussetzungen

Die Weboberfläche erreichst du, wenn du „max2play/“ in der Adressleiste deines Browser ausführst oder unter Einstellungen/Reboot im Webinterface des bereits verbundenen Max2Play-Geräts die Netzwerksuche aktivierst. Führe die Ersteinrichtung wie beim Wohnzimmer aus. Diesmal wählen wir „HiFiBerry“ als Hersteller und den AMP2 als Soundkarte, aktivieren wieder „Erweitert“ als Voreinstellung und benennen unseren Player im Reiter Einstellungen/Reboot um (z.B. in „Küche“). Um den Squeezebox Server für Multiroom Audio nutzen zu können, muss er auf einem der Geräte im Netzwerk laufen. In unserem Fall haben wir ihn bereits auf dem Raspberry Pi im Wohnzimmer installiert. Falls du mit diesem Bundle startest, kannst du im vorangegangenen Artikel nachlesen, wie du den Server installierst.

2. Squeezebox Server einrichten

Öffne die Squeezebox Weboberfläche auf dem Gerät, auf dem der Server installiert ist. Solltest du die Weboberfläche zum ersten mal starten, wirst du nun nach einem Login für mysqueezebox.com gefragt. Ein solches Konto wird u.a. für die Squeezebox-Integration von Diensten wie TIDAL und Deezer benötigt. Falls du kein Konto hast und keines anlegen möchtest, kannst du auf „Überspringen“ klicken. Nun kannst du die Quellen deiner Musik-Dateien auswählen, um sie der Bibliothek deines Squeezebox Servers hinzuzufügen. Solltest du keine lokalen Dateien nutzen wollen, kannst du auch diesen und den nächsten Schritt (Auswahl von Playlist-Dateien) überspringen.

Nun siehst du die Squeezebox Weboberfläche. Oben rechts kannst du auswählen, welcher Player gesteuert wird. In unserem Fall sollten dort die beiden Squeezelite Player „Wohnzimmer“ und „Küche“ gelistet sein. Mit einem Klick auf „Synchronisieren“ kannst du nun über beide die selbe Wiedergabe gleichzeitig laufen lassen. Links im Webinterface kannst du u.a. wählen, ob du Radio oder lokale Musiktitel hören möchtest. Dieser Auswahl lassen sich auch noch andere Dienste, wie Spotify, hinzufügen.

3. Plugins hinzufügen und einrichten

Ich zeige dir nun am Beispiel Spotify, wie du deinen Squeezebox Server erweitern kannst. Gehe dazu in der Squeezebox Weboberfläche auf „Einstellungen“ (unten rechts) und klicke im sich öffnenden Tab auf den Reiter „Plugins“. Dort findest du eine Liste, bestehend aus bereits aktiven, inaktiven und Drittanbieter-Plugins. Suche nach dem Drittanbieter-Plugin „Spotify for Squeezebox. Still Spotty“ von Michael Herger. Setze links den Haken und klicke unten rechts auf Übernehmen. Das Plugin wird nun aktiviert.

Nach einem schnellen Neustart des Squeezebox Servers kannst du nun im Reiter „Erweitert“ links oben oder in der Plugin-Liste neben „Michael Herger“ die Einstellungen für „Spotty“ vornehmen. Du kannst dich entweder per Ein-Klick-Authentifizierung mit der Spotify-App oder manuell per Eingabe deiner Nutzerdaten anmelden. Nachdem die Anmeldung erfolgreich war, kannst du noch u.a. die Ausgabequalität einstellen oder Spotify Connect für die Player deiner Wahl aktivieren. Außerdem findest du nun den Menüpunkt „Spotify“ im Hauptmenü der Squeezebox Weboberfläche.

Weitere interessante Plugins für den Squeezebox Server sind z.B. „Group Players“ und die Bridge-Plugins, die euch die Squeezebox-Integration von smarten Geräten erheblich erleichtern. Diese lassen sich ebenso wie Spotify aktivieren.

4. Steuerung mit einer App

Der Play Store von Google, der Apple App Store und sogar der Windows Store bieten eine Vielzahl an Apps, die die Steuerung des Squeezebox Servers erleichtern. Eine kostenlose Möglichkeit bieten z.B. Squeezer (Android), SB Controller (iOS) und SoftSqueeze (Windows). Daneben gibt es u.a. noch iPeng (iOS) oder OrangeSqueeze (Android), welche jedoch kostenpflichtig sind. Dafür warten sie aber mit einem verbesserten Interface und mehr Steuerungsmöglichkeiten auf. Die Apps verbinden sich meistens automatisch mit dem im Netzwerk befindlichen Server. Falls nicht, lässt er sich ganz einfach durch Angabe der IP-Adresse und des entsprechenden Ports (i.d.R. Port 9000) hinzufügen.

Diesbezüglich bietet sich – gerade in der Küche – auch die Steuerung per App speziell auf einem Tablet an. Diverse Anbieter, darunter iPeng und SqueezePad haben ihre Apps dahingehend bereits optimiert. Solltest du also noch ein Tablet herumliegen haben, kannst du es perfekt für dieses Setup nutzen und z.B. mit einer entsprechenden Halterung fest in der Küche installieren. Falls dein Budget größer ist als meins, bietet dir Max2Play ansonsten auch Komplettlösungen, bei denen ein Touchscreen für den Raspberry Pi enthalten ist

Um Musik von deinem Handy direkt zum Squeezebox Server zu streamen, gibt es die Squeezebox Plugins „Shairtunes2“, mit dem du den Server kompatibel zu Apple Airplay-fähigen Geräten machst und „UPnP/DLNA Media Interface“ für die Übertragung mit UPnP bzw. DLNA. Man findet sie in der gleichen Auswahl wie Spotify.

In diesem Abschnitt erfährst du, wie du Netzwerkspeicher als Medienquelle nutzt und Bluetooth für Max2Play einrichtest.

Musikquellen und Bluetooth

1. Musikquellen hinzufügen

Es gibt viele verschiedene Wege, Musik zu unserem Max2Play-Gerät hinzuzufügen. Die einfachste Methode ist dabei der direkte Anschluss eines USB-Sticks oder einer externen Festplatte an den Pi: Im dem Reiter „Dateisystem Mount“ des Max2Play Webinterfaces werden unter „Externe Laufwerke an Max2Play“ alle verbundenen USB-Speichergeräte aufgeführt. Um die Musik auf unserem USB-Stick nun abspielen zu können, müssen wir nun lediglich den angegebenen Datei-Pfad kopieren (z.B. /media/usb0) und ihn als Quelle im Wiedergabe-System unserer Wahl deklarieren. Im Squeezebox Server geht dies beispielsweise in den Grundeinstellungen unter „Medienordner“.

Weitere mögliche Musikquellen sind u.a. Internet Streams (Radio, Spotify etc.), Netzwerkspeicher und Übertragungen von Bluetooth-, Airplay-, DLNA- oder UPnP-fähigen Geräten.

2. Was ist ein Netzwerkspeicher?

Wie der Name schon sagt, ist ein Netzwerkspeicher (oder auch Network Attached Storage) ein Speichersystem, welches im ganzen Netzwerk erreichbar ist. Dazu muss es selbstverständlich an das Netzwerk angeschlossen sein und mit anderen Geräten kommunizieren können (Beherrschung von Übertragungsprotokollen). Die Vorteile eines solchen Netzwerkspeichers sind vor allem der geringe Energieverbrauch, der einfache Dateizugriff sowie die Datensicherheit und Übertragungsgeschwindigkeiten. Die Aufgabe eines solchen Systems könnte z.b. die automatische Sicherung deiner persönlichen Daten sein oder du nutzt ihn als Medienbibliothek um deine Fotos, Musik und Videos zentral an einem Ort zu speichern und überall in deinem Heimnetzwerk abzurufen. Um mit Max2Play auf deine Daten zuzugreifen musst du lediglich den Netzwerkpfad, also die „Wegbeschreibung“ zu dem Ordner und deinen Login für den Netzwerkspeicher angeben. Zu diesem Zweck gibt es das vorinstallierte „Dateisystem Mount“-Plugin.

3. Netzwerkadresse hinzufügen

Um die Netzwerkadresse deines Medienordners Max2Play hinzuzufügen, gehe zum Reiter „Dateisystem Mount“. Wir wollen nun einen neuen Mountpoint hinzufügen. Im ersten Feld tragen wir zwei Schrägstriche, gefolgt von der IP-Adresse oder dem Hostnamen (z.B. „MeinNAS“) unseres Netzwerkspeichers, ein. Dahinter kommt ein weiterer Schrägstrich gefolgt von dem Dateipfad zum gewünschten Ordner (z.B. …/root/home/media). Die Ip-Adresse deines Netzwerkspeichers findest du in der Weboberfläche deines Routers. Ansonsten kannst du auch deine Netzwerkgeräte mit einem Klick auf den rechten blauen Button anzeigen lassen. In das zweite Feld schreiben wir nun den Dateipfad zu dem Ordner im Max2Play Dateisystem, der dann mit dem Ordner des Netzwerkspeichers verknüpft werden soll (z.B. /mnt/share/). Nutze herbei bitte nur Ordner im Verzeichnis /mnt oder /media.

Je nach dem, welches Dateisystem-Protokoll dein Netzwerkspeicher unterstützt (i.d.R. nfs für Linux- und cifs für Windows-Systeme) musst du nun das entsprechende Protokoll in das dritte Feld eintragen. Im letzten Feld wird deine Benutzerkennung, also Name und Passwort deines Logins zum Netzwerkspeicher verlangt. Kopiere am besten die vorgegebene Zeile unter dem Feld und füge sie ein. Ersetze dann „name“ durch deinen Benutzernamen und „pass“ mit deinem Passwort für die Freigabe. Vergiss in jedem Fall nicht „sec=ntlm“ und, falls du zuvor cifs verwendet hast, „vers=1.0“ (abhängig von der SMB-Version, die dein NAS unterstützt) im letzten Feld einzufügen! Falls du Probleme haben solltest, die richtigen Parameter für deine Freigabe zu finden, nutze den Hilfe-Button. Wenn alles richtig eingetragen wurde, kannst du auf „Speichern“ klicken. Nun sollte der Ordner deines Netzwerkspeichers über den gewählten Ordner im Raspberry Pi Dateisystem erreichbar sein.

4. Bluetooth Installieren

Das Bluetooth Plugin ist bei jedem Max2Play Image vorinstalliert. Die Bluetooth-Funktion kannst du installieren, indem du auf den entsprechenden Button auf der Pluginseite klickst. Die Installation kann dann ein paar Minuten dauern. War sie erfolgreich, kannst du dein Bluetooth-Gerät, sei es ein Lautsprecher oder z.B. ein Smartphone, einschalten. Stelle sicher, dass es für Geräte in der Nähe sichtbar ist und beginne den Scanvorgang in Max2Play. Nach erfolgreicher Suche kannst du dein Gerät mit klicken auf „Verbinden“ koppeln. (Es kann sein, dass du die Verbindung auf dem Smartphone noch bestätigen musst.)

5. Bluetooth nutzen

Entweder du nutzt ein Bluetooth-Gerät als Audio-Ausgang oder als -Eingang:

Nutzen eines Bluetooth-Lautsprechers als Audio-Ausgang:
Um dein Bluetooth-Gerät als Audio-Ausgang zu nutzen musst du es beim jeweiligen Dienst als Ausgang deklarieren. Bei Squeezelite geht das in den erweiterten Optionen. In Kodi kannst du den Audio-Ausgang unter Einstellungen/System/Audio festlegen.

Nutzen eines Bluetooth-Gerätes als Audio-Quelle:
Bei der Verwendung eines Smartphones oder Tablets als Bluetooth Audio-Eingangsgerät für deine Max2Play-Geräte gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du streamst direkt zur Soundkarte und nutzt Bluetooth somit als alternativen Player zu Squeezelite oder du streamst zum Squeezebox Server. Beides kann auf der Bluetooth Pluginseite installiert bzw. gestartet werden. Der Stream zum Squeezebox Server (welcher auf demselben Max2Play Gerät laufen muss, auf dem die Bluetooth-Funktion aktiviert wurde) wird gegenüber anderen Streams priorisiert, sobald die Wiedergabe auf dem Smartphone startet. In der Squeezebox Server Weboberfläche findest du ihn unter „Favoriten“.

0 Kommentare

Eine Antwort hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*